Die neuen Umweltprofis: Wie Schüler:innen mit Unternehmen in Baden-Württemberg nachhaltige Projekte verwirklichen
Stuttgart, 28.06.2024: Mit den „Umweltprofis von morgen“ bringt der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. Schüler:innen mit Unternehmen aus der Region zusammen, um zukunftsweisende Projekte zu entwickeln. Heute stellten die Teilnehmer:innen aus Baden-Württemberg ihre Ergebnisse im Impact Hub Stuttgart vor und wurden vom Umweltministerium ausgezeichnet. Neu in diesem Jahr dabei: Das Gymnasium Münsingen von der Schwäbischen Alb sowie die Kaufmännische Schule Stuttgart-Nord.
Schüler:innen, die gemeinsam mit nachhaltigen Unternehmen eigene Projekte gestalten – das ist die Idee der Umweltprofis von morgen, einem Projekt des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW). In Baden-Württemberg sind die Umweltprofis bereits seit 2008 aktiv und zeigen jedes Jahr aufs Neue, wie schon junge Menschen innovative und nachhaltige Ideen in die Praxis umsetzen.
75 Schüler:innen der Oberstufe nahmen im Schuljahr 2023/2024 am Programm teil. Bei der Abschlussveranstaltung im Impact Hub Stuttgart stellten die neuen Umweltprofis von morgen ihre Projekte vor. Die Themen des aktuellen Jahrgangs sind breit gefächert: Wie berechne ich die CO2-Bilanz meiner Schule? Wie sieht eine Nudel im Jahr 2030 aus? Und was könnte eine nachhaltige Verwendung für Kaffeesatz sein?
„Nach der Europawahl wurde viel über die Wahlentscheidung von jungen Menschen gesprochen“, sagt Dr. Michael Münter, Ministerialdirektor und Amtschef des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. „Die Umweltprofis von morgen zeigen, dass das Interesse von vielen jungen Menschen an einer nachhaltigen Wirtschaft ungebrochen hoch ist. Sie sind es, die unsere Zukunft gestalten und die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft vorantreiben. Daher ist es uns als Umweltministerium ein großes Anliegen, dieses Projekt zu unterstützen.“
Zum ersten Mal nimmt in diesem Jahr das Gymnasium Münsingen teil, eine Biosphären-Schule auf der Schwäbischen Alb. Im Rahmen der Umweltprofis von morgen haben sechs Schüler:innen zwei Projekte mit der Unternehmensgruppe TressBrüder realisiert.
Die Tress Lebensmittel GmbH & Co KG produziert vegane Bio-Fertiggerichte, welche deutschlandweit im Lebensmitteleinzel- und Biofachhandel unter der Marke „TressBrüder“ vertrieben werden. Daneben gibt es noch einen gastronomischen Bereich mit vier Bio-Restaurants, einem Bio-Hotel und zwei Eventlocations.
Maxi Mariella Krehl vom Gymnasium Münsingen hat mit zwei Mitschülerinnen und den TressBrüdern einen Einkaufsratgeber für Lebensmittel entwickelt. Ihr Ziel: Menschen dabei unterstützen, beim Einkaufen nachhaltige Produkte auszuwählen. Von der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen ist die 17-jährige begeistert: „Mir hat das Projekt richtig gut dabei geholfen, zu lernen, Verantwortung zu übernehmen und die Zeit in der Gruppe richtig zu planen. Bei der Recherche ist uns bewusst geworden, dass viel mehr an nachhaltiger Ernährung hängt, als wir gedacht haben.“ Zwar habe sie sich an der Schule bereits mit Nachhaltigkeit beschäftigt, aber in einem Unternehmen erfahre man viel mehr als aus Büchern. „Die Produktion anschauen, direkt dabei zu sein, Prozesse und Abläufe kennenzulernen – das war für mich ein tolles Erlebnis.“
Auch Louisa Häußler, Leiterin für Nachhaltigkeit bei den TressBrüdern, ist vom Ansatz der Umweltprofis überzeugt: „Für uns ist eine wichtige Frage: Wir kommen wir an junge Talente? Es ist nicht leicht, auf der Schwäbischen Alb qualifizierte Fachkräfte zu finden. Über die Umweltprofis von morgen werden wir bei jungen Menschen bekannt. Gleichzeitig hat es sehr viel Spaß gemacht, mit den Schülerinnen zusammenzuarbeiten. Wir haben viel darüber gesprochen, was Nachhaltigkeit für sie bedeutet. Das war ein spannender Austausch!“
Dass das Bedürfnis junger Menschen nach sinnstiftenden Berufen wächst, bestätigt auch
Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des BNW. „Wir brauchen auf dem Arbeitsmarkt mehr Menschen mit sogenannten Green Skills. Die Umweltprofis von morgen erarbeiten schulbegleitend Nachhaltigkeitsprojekte mit fortschrittlichen Unternehmen aus der Region – davon profitieren Schüler:innen und Unternehmen gleichermaßen.“