Windenergie: Jede Kilowattstunde aus Erneuerbaren zählt

Potsdam, 14. Juli 2022 – Beim Windkraft-Ausbau in Brandenburg hat es im ersten Halbjahr 2022 eine minimale Steigerung im Vergleich zum Vorjahr gegeben. Einbrechende Genehmigungszahlen im gleichen Zeitraum deuten auf fehlendes Wachstum in zwei bis drei Jahren. Für den BWE Landesverband Berlin Brandenburg ist dies deutlich zu wenig, wenn Brandenburg seine Ziele beim Umbau der Energieversorgung und beim Klimaschutz erreichen will.

Der Bundesverband WindEnergie (BWE) und VDMA Power Systems haben heute die Zubauzahlen der Windenergie an Land im ersten Halbjahr 2022 für Deutschland und damit auch für das Land Brandenburg vorgestellt. Grundlage ist das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Landesweit wurden 38 neue Windenergieanlagen mit 172 Megawatt (MW) installierter Leistung neu in Betrieb genommen. Im gleichen Zeitraum sind drei ältere Anlagen abgebaut worden, sodass der Nettozubau 169 MW beträgt. Damit liegt Brandenburg hinter Schleswig-Holstein (280 MW) und Nordrhein-Westfalen (187 MW) auf Platz drei.

40 Prozent weniger Genehmigungen

Bei den neu genehmigten Windprojekten zeigt sich ein negativer Trend, gemäß einer Auswertung der Fachagentur für Wind an Land. Brandenburg verliert hier deutlich an Schwung und liegt nach Niedersachsen (279 MW), Nordrhein-Westfalen (271 MW), Hessen (242 MW) und Schleswig-Holstein (240 MW) mit einer genehmigten Leistung von 104 MW (20 Windenergieanlagen) nur noch auf dem fünften Platz. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 ist das ein Rückgang um 40 Prozent.

Weniger Genehmigungen führen zwangsläufig zu weniger Ausbau

Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg: „Die Blockadepolitik der alten Bundesregierung wirkt nach. Die neue Energiepolitik aus Berlin kann ihre Wirkung noch nicht entfalten. So kommt es zu der paradoxen Situation, dass trotz steigender Nachfrage nach grünen Strom die Ausbauprognose in zwei bis drei Jahren rückläufig ist. Wenn dieser Trend nicht gestoppt wird, können wir die energiepolitischen Zielsetzungen in der Metropolregion Berlin Brandenburg nicht erreichen. Und das im Lichte der geopolitischen Zeitenwende. Wir brauchen in den kommenden Jahren jede Kilowattstunde Windenergie, um die Abhängigkeit von russischen Öl und Gas zu beenden.“

Appell an die Landesregierung

Jan Hinrich Glahr weiter: „Brandenburg muss den neuen bundespolitischen Rechtsrahmen des Osterpaketes rasch in das Handeln von Politik und Verwaltung übersetzen. Allen voran bei der Suche und Ausweisung von Flächen für die Windenergie, gefolgt von der Lösung des Dauerkonfliktes zwischen Arten und Klimaschutz und auch bei dem in jüngster Zeit vermehrt auftretenden Interessenkonflikt mit dem Denkmalschutz. Die Genehmigungen und der Ausbau der Windenergie werden nur dann Fahrt aufnehmen, wenn alle beteiligten Ministerien und Behörden die Erneuerbaren Energien zur Priorität machen.“

Die Pressemiteilung finden Sie hier zum Download.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an:

Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender
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