Inzwischen gibt’s sie sogar bei Ikea: Smart Home-Systeme mit digitalen Lichtschaltern, automatischen Jalousien oder ferngesteuerten Steckdosen. Was das schwedischen Warenhaus als nette kleine Helferlein präsentiert, firmiert in anspruchsvolleren Varianten als Gebäudeautomation. Der DIN-genormten Begriff bezeichnet eine Reihe von technischen Einrichtungen, die die Energieverteilung und -erzeugung in Gebäuden auf den (digitalen) Kopf stellen. Mit einer Wirkung, die weit über die freundliche Farbanpassung der Ikea-Glühbirne hinausgeht: Eine Studie zeigt, dass sich durch den ambitionierten Ausbau von Gebäudeautomation bis 2030 bis zu 14,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen im Gebäudesektor einsparen ließen. Das entspricht fast 30 Prozent des im Klimaschutzgesetz formulierten Reduktionsziels für den Gebäudesektor. Möglich wird das vor allem durch deutliche Effizienzsteigerungen in der Erzeugung und Nutzung von Heizenergie.
Schicke Kleider für eine neue Technik
Trotz der vielfältigen Vorteile wird Gebäudeautomation vergleichsweise selten eingesetzt. Warum das so ist, haben unsere Kunden Borderstep Institut und Berliner Institut für Sozialforschung in einem gemeinsamen Forschungsprojekt gezeigt. Die Erkenntnisse aus dem Projekt haben wir aufbereitet und auf einer Webseite zugänglich gemacht. Für eine gezielte Ansprache von Politik und Wirtschaft haben wir außerdem einen Policy-Brief geschrieben und Gastbeiträge in Tagesspiegel Background und ew-Magazin unterstützt.
Unsere größte Herausforderung? Versuchen Sie mal, in einem gut lesbaren Satz die Begriffe Gebäudeautomation, Effizienzmaßnahme und DIN-Norm unterzubringen. Dazu kommen viele technische Feinheiten, deren korrekte Wiedergabe entscheidend ist. Kurzum: Wir hatten den Auftrag, ein noch exotisches Wesen in ein tolles Gewand zu stecken. Damit die Gebäudeautomation schnellstmöglich den Exotenstatus abschütteln und zu einem zentralen Teil unseres Energiesystems werden kann.